Warum Technik keine Männersache ist:
IT beim Oberbergischen Kreis
Die IT entwickelt sich stetig weiter – nicht nur technisch, sondern auch personell: Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Laufbahn in diesem Bereich. Beim Oberbergischen Kreis arbeiten mit Jennifer Herder und Marion Fuchs zwei Frauen in der IT-Abteilung, die über unterschiedliche Ausbildungswege und zu unterschiedlichen Zeiten zu uns gefunden haben. Während Jennifer Herder seit mehr als 20 Jahren in der IT tätig ist, hat Marion Fuchs erst vor wenigen Monaten ihr duales Studium zur Verwaltungsinformatikerin abgeschlossen. Wir haben mit beiden über ihren Berufsweg, ihren Arbeitsalltag und ihre Sicht auf die Zukunft der IT gesprochen.
Zwei Wege in die IT
Marion Fuchs kam direkt nach dem Abitur zum Oberbergischen Kreis und absolvierte ein duales Studium zur Verwaltungsinformatikerin. „Eigentlich wollte ich Allgemeine Informatik an der TH Köln studieren und mich zuerst gar nicht auf die Stelle beim OBK bewerben – aber dann klang die duale Ausbildung doch ziemlich cool“, erzählt sie. Und sie hat die Entscheidung bisher nicht bereut.
Im Studium lernte sie sowohl die technischen als auch die verwaltungsspezifischen Aspekte ihrer späteren Arbeit kennen – von IT-Anwendungsentwicklung über Verwaltungswissenschaften bis hin zu Trainings in sozialer und interkultureller Kompetenz. Die Kombination aus Theorie und Praxis half ihr dabei, Abläufe in der Verwaltung zu verstehen und gleichzeitig IT-Know-how aufzubauen.
Jennifer Herder, die bereits seit 2002 in der IT arbeitet, entschied sich nach dem Abitur für ein Informatikstudium, weil sie eine starke Affinität zu Mathematik hatte. „Als ich angefangen habe zu studieren, war ich die einzige Frau unter 60 Männern“, erinnert sie sich.
Nach zwei studienbegleitenden Einsätzen in der freien Wirtschaft entschied sie sich nach dem Studium bewusst für den öffentlichen Dienst – nicht zuletzt wegen der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Seit der Geburt ihrer ersten Tochter nutzt sie die Möglichkeit zu Teilzeitarbeit und zur flexiblen Arbeit im Homeoffice. Gleichzeitig schätzt sie die Tage im Büro für den persönlichen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen.
Arbeitsalltag und Herausforderungen
Beide schätzen an ihrer Arbeit die Vielseitigkeit und die Möglichkeit, konkrete Probleme zu lösen. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn ich mir neue Dinge selbst erschließen kann und merke, wie ich immer sicherer werde“, sagt Marion Fuchs über ihren Lernprozess in der IT. Jennifer Herder ergänzt: „Besonders motivierend ist es, wenn man eine Lösung für ein Problem findet, das einen schon länger beschäftigt hat.“
Herausforderungen gehören zum Alltag in der IT – sei es, wenn technische Störungen kurzfristig behoben werden müssen oder neue Systeme reibungslos in den Betrieb integriert werden sollen. Doch es gibt auch außergewöhnliche Situationen, die besondere Flexibilität erfordern. Während der Corona-Pandemie musste im Hintergrund dafür gesorgt werden, dass die IT-Infrastruktur stabil blieb, Homeoffice-Lösungen funktionierten und kurzfristige Anpassungen umgesetzt wurden.
„Gerade in solchen besonderen Situationen merkt man, wie wichtig gute IT ist. Es gibt natürlich stressige Tage, aber genau dann zeigt sich, wie gut wir als Team zusammenarbeiten und gemeinsam Lösungen finden“, sagt Jennifer Herder. „Und am Ende freut es uns immer, wenn wir jemandem wirklich weiterhelfen konnten.“
IT ist für alle da
Noch immer sind Frauen in der IT in der Minderheit, doch das Bild wandelt sich – zu Recht. „In meinem Studienkurs waren wir sechs Frauen und alle haben die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden“, berichtet Marion Fuchs. Während Jennifer Herder in ihren Anfangsjahren oft für eine Sekretärin gehalten wurde („Ich hatte oft Anrufer, die die Herren von der IT sprechen wollten.“), erlebt Marion Fuchs heute, dass ihr als Frau im IT-Support manchmal sogar mehr Verständnis für die Probleme der Nutzerinnen und Nutzer zugeschrieben wird.
Beide sind sich einig: „Es geht nicht darum, ob ein Beruf Männer- oder Frauensache ist. Es geht darum, ob er mich als Mensch interessiert.“
„Ich glaube, viele Frauen trauen sich diesen Beruf nicht zu, weil es einfach wenig weibliche Vorbilder gibt“, meint Jennifer Herder. Sie rät: „Man sollte sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Die anderen kochen auch nur mit Wasser.“
Die Zukunft der IT im öffentlichen Dienst
Die IT in der Verwaltung entwickelt sich ständig weiter – und mit ihr die Anforderungen an moderne, digitale Prozesse. „Ich denke, dass der öffentliche Dienst noch viel Potenzial für Automatisierung und effizientere IT-Lösungen hat. Die Digitalisierung wird weiter an Bedeutung gewinnen und immer mehr Arbeitsabläufe unterstützen“, sagt Jennifer Herder.
Marion Fuchs sieht vor allem die Vorteile für Mitarbeitende und Bürgerinnen und Bürger: „Je besser die IT-Systeme aufgestellt sind, desto einfacher werden Verwaltungsprozesse – sowohl für die Menschen, die sie nutzen, als auch für uns, die sie betreuen.“ Beide sind sich einig: Die Zukunft der IT im öffentlichen Dienst liegt in der Weiterentwicklung – und darin, innovative Lösungen für eine moderne Verwaltung zu schaffen.
Neugierig geworden?
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